Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) by Richard Montanari

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) by Richard Montanari

Autor:Richard Montanari [Montanari, Richard]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 9783838745787
veröffentlicht: 2014-01-16T23:00:00+00:00


20.

Jessica hielt vor dem Mietshaus, in dem Byrne wohnte. Es war erst achtzehn Uhr, aber schon dunkel.

»Hast du Hunger?«, fragte Byrne.

»Nicht besonders. Vince kocht für die Kinder. Ich esse später etwas.«

»Kaffee?«

Jessica schaute auf die Uhr. »Klar. Ich glaube, ich werde heute Nacht sowieso nicht gut schlafen.«

»Lass mich an meinem Wagen raus«, sagte Byrne. »Ich muss noch ein paar Kartons mit nach oben nehmen.«

*

Jessica stieg die Treppe zum ersten Stock hinauf und ging über den Flur bis zur letzten Wohnung. Byrnes Tür war angelehnt. Jessica stieß sie auf, trat ein und schloss die Tür hinter sich.

Byrne kochte in der kleinen Küche Kaffee. Die Wohnung sah genauso aus wie beim letzten Mal, als Jessica hier gewesen war, vor ungefähr fünf Monaten. Dieselben Zeitschriften lagen an denselben Plätzen.

»Ich finde, deine Wohnung ist richtig schön geworden«, sagte sie.

»Ein kleiner Fortschritt.«

Byrne kam mit zwei Kaffeebechern ins Wohnzimmer. Er reichte Jessica einen. Sie pustete in den Becher und trank einen Schluck. Der Kaffee schmeckte gut. »Was ist das?«, fragte sie und zeigte auf das kleine Esszimmer, in dem bis zur Decke Kartons gestapelt waren.

»Ich habe mein ganzes Zeug aus dem Lagerraum geholt«, erklärte Byrne. »Jeden Monat hab ich zweihundert Dollar bezahlt, um einen Haufen alten Krempel aufzubewahren, den ich nicht mehr brauche. Das meiste habe ich verschenkt. Das sind Sachen, von denen ich mich nicht trennen kann. In meinem Wagen stehen noch fünf Kisten.«

Auf einem Karton auf dem Esszimmertisch lag ein gerahmtes Foto in DIN A4, auf dem Byrne in jüngeren Jahren neben einem korpulenten Schwarzen abgebildet war. Beide standen vor einem Schnellrestaurant in der Front Street. Jessica nahm das Foto in die Hand.

»Hast du Marcus Haines gekannt?«, fragte Byrne.

Jessica hatte den Namen schon mal gehört, den Mann aber nie kennengelernt. Sein Foto hing in der Eingangshalle des Roundhouse an der speziellen Wand, an der die Bilder der Polizisten hingen, die in Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommen waren.

»Nein«, sagte sie.

Byrne nahm ihr das Foto aus der Hand. »Marcus war ein großartiger Cop, aber sonst bekam er nicht viel auf die Reihe. Er war dreimal verheiratet und musste für alle drei Frauen Unterhalt zahlen. Deshalb hielt er immer nach einer Möglichkeit Ausschau, ein paar Dollar nebenbei zu verdienen. Ende des Monats war er jedes Mal pleite.«

»War er bei der Mordkommission?«

»Ja. Als mein alter Partner Jimmy seinen ersten Herzinfarkt erlitt, fiel er sechs Monate aus. Eine Zeit lang hab ich mit Marcus zusammengearbeitet. Wir ermittelten in ein paar Fällen, schlossen ein paar Akten und leerten so manche Flasche Jameson.«

»Ich habe das Gefühl, du wirst mir jetzt eine Geschichte erzählen.«

Byrne lächelte und trank einen Schluck Kaffee. »Wenn du darauf bestehst.« Er lehnte sich gegen die Wand. »Eines Abends im August bekamen wir den Anruf. Ein häuslicher Streit war eskaliert. Das Opfer war der Freund, und es sah ganz so aus, als hätte seine Freundin ihn umgebracht. Wir kamen dort an. Im Grunde war auf den ersten Blick alles klar. Leiche, Mörder, Waffe … wir hatten alles außer einem Motiv, aber auch das schien kein großes Rätsel zu sein. Die Frau saß auf der Couch, der Freund lag auf dem Boden, und sein Gehirn klebte an der Wand.



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